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Theater in Tusche

Ein Leben lang hat Wassili Wassiliwilsch in das „große schwarze Loch“ des Zuschauerraumes hinein gesprochen. Nach einer Benefizvorstellung ist er allein in seinem russischen Provinztheater und führt in der Dunkelheit des Raumes ein uferloses Selbstgespräch. Er hat die großen Rollen der Weltliteratur gespielt und zum Schluß glaubt der alte Mime, er habe sein Leben verspielt.
Vor Jahren habe ich auf einer Schallplatte den unvergessenen Albert Florath in der Rolle des mit dem Schicksal hadernden Schauspielers im „Schwanengesang“, einem Einakter von Anton Tschechow, gehört.
Dieses „große schwarze Loch“ mit Leben zu füllen hat Shakespeare in „Wie es euch gefällt“ treffend formuliert: „Die ganze Welt ist Bühne“. Meine Bühne ist der Zeichenblock. Lesend nähere ich mich den Stücken. Seit frühester Jugend bin ich mit dem Theater verbunden und habe die meisten der Schauspiele in verschiedenen Inszenierungen gesehen. Davon mache ich mich frei und inszeniere mein eigenes Theater in Tusche. Dabei fällt mir eine Geschichte ein, die im Berlin der zwanziger Jahre spielte. Dort waren in jener Zeit die großen Dramatiker, Regisseure und Schauspieler vereint, ein Höhepunkt des Theaters in unserem Jahrhundert.
Max Reinhardt, einer der berühmtesten Regisseure, soll, wie berichtet wird, sich nach Proben an seinen Schreibtisch gesetzt haben und den Schauspieler, mit dem er gerade gearbeitet hatte, so umgezeichnet haben, wie er ihn gerne sehen wollte. Schon immer haben sich Maler und Zeichner mit dem Theater beschäftigt und ihre eigenen Visionen auf das Papier gebracht. Callot mit seinen fantasievollen Zeichnungen der Commedia dell’arte – voller Bewegung und Überraschungen. Daneben in preußischer Zurückhaltung die Theaterradierungen von Chodowiecki. Mit dem Zyklus von Steindrucken zum „Faust“ hat Delacroix Goethe in seiner Sicht erstehen lassen. Aber auch die Bilder von Barlach, Munch und Kokoschka sind großartige Visionen des dramatischen Theaters. Alle sind sie von der großen Weltliteratur inspiriert, aber die Werke sind und bleiben die Imaginationen der Künstler.

Ferry Ahrlé

Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Dürrenmatt, Der Besuch der alten Dame

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Dürrenmatt, Der Besuch der alten Dame

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Schiller, Don Carlos

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Schiller, Don Carlos

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Shakespeare, Ein Sommernachtstraum

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Shakespeare, Ein Sommernachtstraum

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Goethe, Faust

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Goethe, Faust

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Goethe, Faust

Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Goethe, Faust

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Goethe, Faust

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Molière, Der Geizige

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Molière, Der Geizige

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Brecht, Herr Puntila und sein Knecht Matti

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Brecht, Herr Puntila und sein Knecht Matti

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Goldoni, Das Kaffeehaus

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Goldoni, Das Kaffeehaus

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Nestroy, Lumpazivagabundus

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Nestroy, Lumpazivagabundus

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Ferry Ahrlé – Theater in Tusche – Miller, Der Preis

Ferry Ahrlé - Theater in Tusche - Miller, Der Preis

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